Mitte der 1930er Jahre strebte die Deutsche Reichsbahn danach, ein Netz schnellfahrender FD- und D-Züge zu etablieren. Nach den Vorstellungen der Planer genügten dabei jedoch die vorhandenen Maschinen nicht mehr. Die Baureihen 01 und 03 schafften maximal 130 km/h. Das war zu wenig. Ferner fehlte es an Leistungsreserven. Folglich, aber auch aufgrund der guten Erfahrungen mit Stromlinienloks, wurde die Industrie damit beauftragt, eine neue Schnellzuglokomotive zu entwerfen, die Baureihe 01.10. Bereits in die richtige Richtung wies die Baureihe 05, auch weil diese über ein Drillingstriebwerk verfügte. Kurzum, unter der Stromschale der neuen Lokomotive verbarg sich eigentlich nichts anderes als eine 01, die jedoch mit einem dritten Triebwerk ausgestattet war. Gebaut wurden 55 Exemplare, der Zweite Weltkrieg verhinderte die weitere Produktion. Nach dessen Ende waren noch 54 Lokomotiven übrig, meist in bedauerlichem Zustand. Sie wurden, da sie mit dieser Stückzahl keineswegs eine Splittergattung darstellten, nicht ausgemustert, sondern ab 1949 einer Hauptuntersuchung unterzogen. Dabei verloren alle Maschinen ihre Stromschale. Der Langkessel erhielt eine normale Verblechung. Auffällig waren die sehr flachen Dome auf dem Kesselscheitel, deren Abmessungen einst der Stromschale angepasst wurden. Ein anderes deutliches Erkennungszeichen war der Oberflächenvorwärmer, der quer oberhalb der Rauchkammertür angeordnet war. Diese Platzierung führte dazu, dass die Rauchkammertür oben beschnitten werden musste. Die genannten optischen Merkmale waren für alle entstromten 01.10 typisch. Da sich allerdings verschiedene Werkstätten mit den Maschinen beschäftigten, ergaben sich mitunter kleine Details, die nicht einheitlich gearbeitet waren, sodass sich die einzelnen Lokomotiven durch diverse Kleinigkeiten unterschieden. Mitte der 1950er Jahre war die 01.10 für einige Jahre die Schnellzuglokomotive schlechthin, die es auch mit schweren D-Zügen aufnehmen konnte. Nicht ganz so glücklich hingegen wurde die junge Deutsche Bundesbahn mit den Kesseln, die aus Stahl der Sorte St 47 k gefertigt waren und im harten Alltag alsbald Probleme verursachten. So war es eine Frage der Zeit, bis die Maschinen der Baureihe 01.10 neue geschweißte Hochleistungskessel erhielten. Diese Maßnahme veränderte ihr Aussehen aufs Neue, und das markante Gesicht mit dem Oberflächenvorwärmer verschwand. Die neu bekesselten Lokomotiven waren bis Mitte der 1970er Jahre fleißig im Einsatz.

Vorbild: Schnellzug-Dampflokomotive Baureihe 01.10 mit Altbau-Kessel und Kohlen-Schlepptender 2´3 T38 der Deutschen Bundesbahn (DB). Schwarz/rote Grundfarbgebung. Ausführung ohne Stromlinienverkleidung. Mit markantem quer liegendem Oberflächenvorwärmer an der Rauchkammer. Zweilicht-Spitzensignal. Witte-Windleitbleche und einseitige Indusi. Betriebszustand um 1950.
Modell: Mit Digital-Decoder mfx+ und umfangreichen Geräuschfunktionen. Geregelter Hochleistungsantrieb mit Schwungmasse im Kessel. 3 Achsen angetrieben. Haftreifen. Lokomotive und Tender weitgehend aus Metall. Serienmäßig eingebauter Rauchgenerator, mit geschwindigkeitsabhängigem, dynamischem Rauchausstoß. Fahrtrichtungsabhängig wechselndes Zweilicht-Spitzensignal konventionell in Betrieb, digital schaltbar. Führerstandbeleuchtung, Feuerbüchsenflackern und Fahrwerkbeleuchtung separat digital schaltbar. Beleuchtung mit wartungsfreien warmweißen und roten Leuchtdioden (LED). Kurzkupplung mit Kinematik zwischen Lok und Tender. Am Tender kinematikgeführte Kurzkupplung mit NEM-Schacht. Pufferhöhe an Lok und Tender nach NEM. Befahrbarer Mindestradius 360 mm. Kolbenstangenschutzrohre und Bremsschläuche liegen bei. Länge über Puffer 27,7 cm.

Ein passendes Schnellzugwagen-Set mit neukonstruierten Reisezugwagen der Gruppe 29 wird unter der Artikelnummer 42529 ebenfalls exklusiv nur für Insider-Mitglieder in 2023 angeboten.

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Dieses Modell finden Sie in Gleichstrom-Ausführung im Trix H0-Sortiment unter der Artikelnummer 25011 exklusiv für Trix Club-Mitglieder.